Was ist der Unterschied zwischen Kamin und Schornstein?
Heisst es nun Kamin oder Schornstein? In der Umgangssprache steht der Begriff „Kamin“ oft für beides, also für den Rauchgasabzug und für den festverbauten Ofen bzw. Heizkamin.
Der Begriff „Schornstein“ ist dagegen eindeutig. Ein Schornstein dient zur ordnungsgemäßen und sicheren Abführung der Abgase einer Feuerstätte. Er kann mit Klinkersteinen, Formsteinen mit oder ohne Schamotte-Innenrohr als Einzelsteine oder geschoßhohe Ausführung ortsfest gemauert werden. Alternativ kann er auch als doppelwandig isolierter Edelstahlkamin im Haus oder an die Hausfassade montiert werden.
Ist ein Schornstein genehmigungspflichtig?
Der Schornstein ist nicht genehmigungspflichtig, da seine Ausführung im Bundesimmissionschutzgesetz (BimschG) klar geregelt wird. Der Bezirkskaminkehrermeister überprüft dabei die Einhaltung dieser Verordnung.
Sollte eine Feuerstätte an einen vorhandenen Schornstein angeschlossen werden, so hat der Bezirksschornsteinfeger die sichere Bedien- und Benützbarkeit der Abgasanlage vorher zu prüfen und freizugeben.
Wie weit muss der Schornstein das Dach überragen?
Die Lage und Höhe eines Schornsteins ist entscheidend, damit Rauchgase durch den natürlichen Luftstrom abgeleitet werden. Seit Anfang 2022 müssen neu gebaute Schornsteine nahe am Dachfirst angeordnet sein und diesen um mindestens 40 Zentimeter überragen. Nimmt der Abstand zum First zu, vergrößert sich auch die Höhe der Schornsteinanlage.
Was bedeutet firstnah bei einem Schornstein?
Bei einer firstnahen Anordnung des Schornsteins ist der horizontale Abstand vom First (A) kleiner ist als der Abstand bis zur Dachkante (B). Der vertikale Abstand über dem First (C) muss größer sein als der horizontale Abstand vom First (A).
Wie weit muss ein Schornstein von Öffnungen entfernt sein?
Die Umkreisregelung der BImSchV legt fest, dass die Austrittsöffnung des Schornsteins jede Öffnung wie Fenster, Türe, Dachfenster im Umkreis von 15 Metern um mindestens 1 Meter überragen muss. So werden Ihre Nachbarn und Sie selbst nicht durch Abgase und den abziehenden Rauch belastet.
Welche Höhe muss ein Schornstein haben?
Die Normhöhe beim Schornstein beträgt 3,50 Meter wirksame Schornsteinhöhe. Hier zählt die Höhe ab Mitte Rauchrohreintritt bis Mündung Schornstein. Ist der Schornstein zu kurz, empfiehlt sich evtl. eine Schornsteinerhöhung. Diese ist in der Regel einfach montiert und verbessert den Kaminzug schnell um 20-30%.
Insbesondere bei sehr modernen, hochtechnisierten und bestimmten Ofenmodellen raten wir grundsätzlich zu einem sehr modernen Schornstein mit einer Mindesthöhe von 3,5-4 Meter wirksamer Höhe.
Beispiele:
- Hybridöfen
- Xeoos Kaminöfen
- Sturzbrandöfen
Fragen Sie bitte unser Fachpersonal. Kaminöfen reagieren oft unterschiedlich. Wir kennen von fast allen Herstellern die Besonderheiten und finden Ihr passendes Ofenmodell für jeden Schornsteinzug. Egal ob kurz, lang, dick, dünn, groß, klein – wir haben für jede Situation eine Lösung.
Wieviele Öfen dürfen an einen Schornstein angeschlossen werden?
In der Regel dürfen bis zu 3 Feuerstätten an den Schornstein angeschlossen werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb ist ggf. rechnerisch durch eine Schornsteinquerschnittsberechnung nachzuweisen.
Dürfen Brennstoffarten gemischt werden? Gemischtbelegung?
Grundsätzlich ja - Schornsteine dürfen vom Brennstoff her gemischt belegt werden. Also Gas mit Holz, Holz mit Pellet, Heizöl mit Holz etc.
Darf der Holzofen an den Heizungskamin angeschlossen werden?
Grundsätzlich nein - da es sich bei der Heizung in der Regel um einen Gebläsebrenner handelt und ein Kamin, Kaminofen, Kachelofen, Herd eine Naturzugfeuerstätte ist. Somit ist ein gemeinsamer Betrieb nicht zulässig.
Besteht die Möglichkeit einer Sonderlösung für den gemeinsamen Betrieb von Holzofen und Heizung?
Ja – sofern die Zentralheizung mit einer Temperaturverriegelung ausgestattet ist, damit ein gleichzeitiger Betrieb nicht möglich ist. Natürlich ist die richtige Beschaffenheit und Dimensionierung vom Schornstein wichtig.
Was muss ich beachten, wenn ein Kaminofen nachträglich an einen Schornstein angeschlossen wird und die Zentralheizung daneben verläuft?
Wenn es sich um einen doppelten Schornsteinzug handelt und neben dem Festbrennstoff-Schornsteinzug die Abgasleitung der Brennwert-Zentralheizung verläuft, ist sicherzustellen, dass an der Schornsteinmündung die Abströmkante bzw. das Endrohr vom Holzofen-Zug mindestens 30 cm höher liegt, als die Luftansaugung der Gastherme oder Ölbrennwertkessels.
Deshalb wird hier eine Schornsteinerhöhung beim nachträglichen Anschluss einer Festbrennstofffeuerstelle meist notwendig.
Ihr Kaminkehrer kann dazu Auskunft geben!