Wie entsteht ein schönes Ofenfeuer?
Nach Hause kommen, den Kamin anheizen und das Feuer genießen. Ein Holzofen sorgt nicht nur für schnelle Wärme im Haus, sondern auch für gemütliches Ambiente – zumindest wenn er richtig brennt.
Aber was tun, wenn der Ofen raucht und das Holz nicht richtig anbrennt?
Hier die häufigsten Heizfehler
- zu feuchtes Holz
- zu wenig Holz
- zu wenig Luft
- falsches Anzünden
Wir haben eine kurze Anleitung "richtig Heizen" für Sie erstellt.
Heizen bei jedem Wetter
Oft spielt auch das Wetter eine Rolle. Der Kaminzug (eigentlichUnterdruck) entsteht nur durch den Temperaturunterschied von drinnen nach draußen. Je kühler es draußen wird und je größer der Temperatur-Unterschied wird, umso stärker wird der Unterdruck bzw. "Zug" im Schornstein. Das heißt, dass bei milden Außentemperaturen von z.B. 15°C und Innentemperaturen im Schnitt von 22°C lediglich ein Unterschied von 7°C vorliegt und das bedeutet zu wenig Zug.
Wichtig ist deshalb, wie Sie anheizen! Sorgen Sie dafür, dass sich innerhalb kurzer Zeit eine sehr hohe Temperatur im Schornstein bildet. Der Startvorgang muss so schnell und heiß wie möglich erfolgen - mit dem richtigen Holz, den richtigen Anzündern und in der richtigen Reihenfolge!
Richtig anzünden mit dem richtigen Holz
Zum anfeuern benötigen Sie trockenes, nicht zu dickes, großstückiges Fichtenholz (ca. 4-6 Scheite, je nach Ofengröße), das mit einem Kachelofen Anzünder von oben in Brand gesetzt wird. Bitte nie mit Zeitung oder Karton anheizen, denn diese enthalten Druckerschwärze, Bindemittel, Formaldehyd, welches wiederum Dioxine und Furane freisetzt.
Wichtig ist, dass Sie die Holzscheite immer abwechselnd aufeinander legen und dabei die dickeren Scheite unten nach vorne schauend und die dünneren oben drauf legen.
Die ideale Größe des Holzscheits: faustgroß, 25 oder 33 cm lang - je nach Größe des Feuerraums.
Für ein rauchfreies Anzünden, legen Sie den Anzünder zwischen die obersten Holzscheite. Öffnen Sie die Luftöffnungen Ihres Ofens ganz und lassen Sie die Tür angelehnt. Damit erreicht der Kachelofen schnell die hohen Temperaturen,bei denen er so schnell wie möglich in die saubere Entgasungsphase übergeht und keinen Ruß freisetzt. Erst wenn der Holzstapel bis unten brennt und alle Holzscheite komplett und vollständig brennen, schließen Sie die angelehnte Tür wieder. Solange gelbe Flammen flackern, sollte derLuftschieber auf sein. Ist das Feuer runter gebrannt und nur noch Glut im Ofen, sollte der Luftschieber komplett geschlossen werden. Dies hat den Effekt, dass der Ofen nicht von innen her auskühlen kann, und die Wärme viele Stunden länger gespeichert wird.
Ausreichend Luft
Die Heizleistung des Ofens darf und kann nicht durch Luftzuführung geregelt werden, sondern wird durch die Brennstoffmenge reguliert. Drehen Sie dem Ofen die Luft ab, ersticken Sie das Feuer und erzeugen eine unvollkommene Verbrennung, die Schadstoffe freisetzt. Dadurch verrußen Scheibe und Ofen, außerdem werden Kamin, Ofenanlage und Umwelt geschädigt.
Nur die Flamme gibt Wärme ab.
Wenn Sie Ihren neuen Ofen zum 1. Mal anheizen
- Ofentür nur angelehnt lassen! Sonst verklebt die Dichtschnur mit dem Ofenlack. Denn der Lack muß sich erst einbrennen und wird dabei weich.
- Beim Einbrennen kann es zu Lackgeruch und leichter Rauchentwicklung kommen. Das ist normal und nach ca. 2-3 mal einheizen vorbei.
Was Sie beim nachheizen beachten müssen
- Öffnen Sie nicht im vollen Abbrand die Heiztür (Rauch im Zimmer), sondern warten Sie mit dem nachlegen bis nur noch kleine Flammen zu sehen sind.
- Öffnen bzw. schließen Sie die Heiztür nicht ruckartig, da sonst Asche und Rauch aus dem Feuerraum gezogen wird.
Was passiert wenn das Feuer nicht richtig brennt?
Durch die zu geringe Abgastemperatur kommt es zu einer schwarzen Glasscheibe und zu einer Verrußung des Feuerraums. Das bedeutet, dass sich das Rauchrohr und der Schornstein mit Glanzruß zu setzt. Im schlimmsten Falle rinnt aus den Rohren eine schwarze Flüssigkeit. Dabei handelt es sich um Kondenswasser mit unverbrannten Kohlenwasserstoff-Molekülen, was als "Versottung“, „Verpechung“ oder „Glanzruß" bezeichnet wird. Die schwarze Scheibe wird in der Regel automatisch wieder sauber, wenn Sie den Ofen die nächsten Male richtig auf Nennheizleistung einfeuern. Mühevolles säubern der Scheibe können Sie sich somit sparen, denn gute Öfen reinigen sich fast von selbst.
Wenn der Ofen am Anfang zieht, das Feuer aber dann nach ca. 15-30 Min. mit großer Rauchentwicklung ausgelöscht wird?
Dann hat sich oft Feuchtigkeit im Schornstein angesammelt. Beginnen Sie nun zu heizen, entsteht in der Schornsteinsäule durch die Temperatureinwirkung des Rauchgases auf die feuchte Kaminwandung massiver Wasserdampf, welcher wie eine Glocke im Schornsteinkopf hängt. Auch hier ist eswichtig, dass der Ofen - wie oben beschrieben - mehrmals hintereinander mit voller Leistung geheizt wird, damit der Schornstein "austrocknet“. Falls es ganz massiv aus dem Ofen raucht, hat sich der Schornsteinzug meist von außen nach innen umgedreht. Dies geschieht wenn es im Freien wärmer ist als im Gebäude, oder die kalte Luft über einen offen gelassenen Luftschieber herunterfällt. Die Lösung ist dann das sog. "Lockfeuer", wie es bereits früher in alten Bauernhäusern gemacht wurde. Dazu wird die Kamintür (meist im Keller) geöffnet und es werden ein paar Anzünder in den Kaminschlot gesteckt und angezündet. Es beginnt sofort zu brennen, lodern und „brummen“. Wenn Sie das ein paarmal wiederholen, heizen Sie somit den Kaminzug vor. Gleich danach können Sie Ihren Ofen wie oben beschrieben anheizen.